Media Trends | 12.01.2022
V.I.D.E.O.L.O.V.E - Mit synthetischen Videos mehr Leute erreichen
Video-Content wird von User:innen genutzt, um sich schnell und einfach zu informieren. Etwa 86 % des Online-Contents sind Videos und auf Social Media werden Videos häufiger geteilt. Für das Jahr 2022 wird vorausgesagt, dass der durchschnittliche tägliche Videokonsum bei etwa 100 Minuten liegen wird. Publisher und Unternehmen kommen heutzutage also nicht an Video-Content vorbei. Es ist allerdings aufwändig, Inhalte schriftlich für Print und Online, sowie zusätzlich als Video aufzubereiten. Eine externe Videoproduktion ist eine Alternative, doch auch mit hohen Kosten verbunden. Ohne Video laufen Kommunikationsunternehmen allerdings Gefahr, Zielgruppen zu verlieren.
Video-Content wird von User:innen genutzt, um sich schnell und einfach zu informieren. Etwa 86 % des Online-Contents sind Videos und auf Social Media werden Videos häufiger geteilt. Für das Jahr 2022 wird vorausgesagt, dass der durchschnittliche tägliche Videokonsum bei etwa 100 Minuten liegen wird. Publisher und Unternehmen kommen heutzutage also nicht an Video-Content vorbei. Es ist allerdings aufwändig, Inhalte schriftlich für Print und Online, sowie zusätzlich als Video aufzubereiten. Eine externe Videoproduktion ist eine Alternative, doch auch mit hohen Kosten verbunden. Ohne Video laufen Kommunikationsunternehmen allerdings Gefahr, Zielgruppen zu verlieren.
Aufmerksamkeit und besseres Ranking
Hinter einem Zwei-Minuten-Video steckt weitaus mehr Arbeit, als es auf den ersten Blick ersichtlich ist. Neben der Suche nach einem geeigneten Drehort und Statist:innen nehmen die Drehzeit, Setting, Videoschnitt und Bearbeitung viel Zeit in Anspruch. Am Ende stecken mehrere Arbeitstage in einem zweiminütigen Videoclip. Wer in der Unternehmenskommunikation also auf Video setzt, braucht ein gutes Team, viel Zeit und ein ausreichend großes Budget. Gerade für Startups oder kleine Unternehmen sprengen die personellen und/oder die finanziellen Ressourcen dabei schnell den Rahmen. Auf Videos verzichten ist aber auch keine Alternative, denn sie haben einen extremen Impact auf die Außenwirkung des Unternehmens und werden immer wichtiger. Videos erregen Aufmerksamkeit, können Informationen leicht vermitteln und wirken sich positiv auf das Suchmaschinen-Ranking aus. Wer sich eine Videoproduktion nicht leisten kann, steckt also in einem Dilemma.
Videoerstellung durch Text
Die beiden Entwickler:innen Julia Leduc und Kay Law haben die Problematik erkannt und arbeiten aktuell an einer Lösung im Media Startup Fellowship: “Wir möchten die Videoerstellung für alle einfach und machbar gestalten”, sagt Julia, Co-Founder von Anymate Me. Zusammen mit Kay hat sie ein KI-Modell entwickelt, das synthetische, sprechergeführte Videos generiert. Diese Sprecher:innen werden durch KI animiert, basierend auf der Texteingabe der Nutzer:innen. Avatare und Stimmen sind individuell anpassbar. Die zwei Beispielvideos zeigen, was unter anderem möglich ist.
Solche KI-Videos ermöglichen die Hyperpersonalisierung und gezielte Ansprache von Kund:innen. Anhand eines beliebigen Textes erstellt die KI passende Lippensynchronisation. “Wenn sich Inhalte ändern, dann reicht es, den neuen Text hochzuladen - die KI aktualisiert das Video automatisch. Das ist natürlich praktisch. Bei klassischem Videomaterial müsste, sobald sich sprachlich etwas ändert, ein neues Video gedreht werden”, erklärt Kay. Woran Kay denkt, sind nicht nur inhaltliche Anpassungen des Gesagten, sondern auch an andere Sprachen. Denn was ist, wenn man ein Video mehrsprachig verwenden möchte? “Alles neu drehen - das muss nicht sein. Ein und dasselbe Video kann zum Beispiel in Englisch und Deutsch synchronisiert werden, ohne das Bildmaterial anfassen zu müssen. Die KI sorgt für eine passende Synchronisation der Lippen”.
Freifahrtschein für Deep Fakes?
Die Gründer:innen sind sich darüber bewusst, dass mit solchen synthetischen Videos auch Gefahren einhergehen. Deep Fakes, also manipulierte Videoaufnahmen, bergen beispielsweise die Gefahr von der Verbreitung von Fake News. Deshalb bieten Anymate Me ihre KI nur im B2B-Bereich an und eine intelligente Sperrfunktion blockiert den Einsatz von prominenten Gesichtern. “Grundsätzlich arbeiten wir erst einmal mit von uns zur Verfügung gestellten Avataren. Klar sind auch personalisierte Avatare möglich, dazu benötigt es aber eine ausdrückliche Zustimmung der betreffenden Person”, sagt Julia.
Videotrend nutzen
Die automatisierte Erzeugung von synthetischen Videos ist ein innovativer Ansatz, um Erklärvideos herzustellen oder Videos für Social Media zu produzieren. Damit ist es möglich, ohne große Produktionskosten die positiven Effekte mitzunehmen. “Der Trend zu Video ist ganz deutlich. Wir möchten zukünftig auch mehr Emotionen und Körperbewegungen wie in einer Actionszene in unser KI-Modell integrieren. Die Erstellung und Synchronisation von Kinofilmen steht ebenfalls auf unserer Agenda”, erklärt Kay.