Mentor Insights | 28.02.2020

Der Weg zur klaren Vision & zum erfolgreichen Geschäftsmodell

-Warum Mentoring beim Voranbringen von innovativen Projekten so wichtig ist

Ich arbeite sehr gerne mit den Teams im Media Lab, denn alle Gründer haben hier ihren ganz eigenen Drive. Der Mix aus Journalismus, Business und Tech ist herausfordernd, aber auch sehr spannend. Ein Startup Team im Lab lässt sich nur bedingt mit einem Projektteam in einem großen Unternehmen vergleichen. Viele der Startups kommen ins Lab mit einer vagen Geschäftsidee, die sie überprüfen und weiterentwickeln möchten. Auf diesem Weg helfe ich Ihnen – meist methodisch, hin und wieder auch inhaltlich. Meist sind die Startup Teams nur sich selbst verpflichtet, was sie von Projektteams in Konzernen unterscheidet. Gleichzeitig müssen Startups mehr Unsicherheit in ihren Projekten aushalten können. Mir macht es großen Spaß mit den Teams pragmatisch an die nächsten Schritte heranzugehen. Entscheidungen werden schnell getroffen, Experimente durchgeführt und auch mal Planungen verworfen. Die Teams im Media Lab leben zudem den „Kundenfokus“, von dem viele große Unternehmen gerne mehr hätten.

Es sind Fragen wie „Was habt ihr in den vergangenen zwei Wochen erreicht? Was ist euch nicht gelungen? Was habt ihr gelernt? Welche Entscheidungen habt ihr getroffen? Warum? Auf welcher Grundlage?“, die alle Bestandteil meiner Mentoring Sessions sind. Oftmals setzen sich Gedanken der Team-Mitglieder beim Beantworten dieser Fragen wie Puzzleteile zusammen. Die Sicht eines Dritten und das Hinterfragen kann „Blinde Flecken“ aufdecken. In großen Unternehmen können Mitarbeiter betriebsblind werden. Startup Teams hingegen verlieben sich schnell in ihre Produktidee. Eine neutrale Perspektive von außen schafft oftmals Klarheit und hilft Teams dabei, sich wieder zu fokussieren.

Neben den regelmäßigen Fragen sehe ich weitere Grundlagen für ein gutes Mentoring:

  • Team- und Produktvision
  • Projektplanung mit Milestones
  • Visualisierung der Mentoring Session

Für die Medienstartups des Media Lab ist es essenziell, dass deren Team- und Produktvision klar ist. Damit meine ich auch die Produktidee und wie diese nachverfolgt und vermarktet werden kann. Ich arbeite hier gerne mit Templates wie der Business Model Canvas oder der Lean Canvas. Der Business Model Canvas von Alexander Osterwalder hilft dabei sich einen Überblick über das eigene Geschäftsmodell zu machen. Die Lean Canvas von Ash Maurya baut auf dem Template von Osterwalder auf, dient jedoch mehr dem Einsatz für Startups zur Entwicklung ihrer Geschäftsidee. Wenn die Teams mit Hilfe der Tools Annahmen aufstellen, die für den Erfolg eine Rolle spielen, kann ein Mentoring auch hier ansetzen.

Unser Resident Coach Jens Springmann arbeitet seit September 2019 mit den Teams aus Batch #6

Die Gesprächsgrundlage für eine Mentoring Session ist die Projektplanung der Startup Teams. Planung heißt, dass die Teams für einen bestimmten Zeitraum (2 Wochen bis 3 Monate) klar beschreiben, wo sie danach stehen wollen oder welche Ziele sie erfüllen möchten. Entlang dieser Projektplanung stellt ein Mentor Fragen gibt so Hilfestellung. Das Media Startup Fellowships Programm ist in drei Teilphasen aufgebaut: Product, Sales, Business. In der ​Product​-Phase erarbeiten die Teams zunächst vor allem einen MVP bzw. eine marktfähige Lösung. Diese wird durch Usertests verprobt, um die Frage zu beantworten: "Baut unsere Geschäfts- bzw. Produktidee auf einem validen Kundenbedürfnis auf?“. In der anschließenden ​Sales​-Phase geht es mit der Frage: „Funktioniert unser Produkt / Geschäftsmodell?" vor allem darum, erste User/Kunden zu gewinnen. In den Sessions diskutieren wir gemeinsam, welche Kennzahlen dies belegen können. In der dritten Phase bereiten sich die Teams dann für ihre finanzielle Eigenständigkeit nach der Zeit im Media Lab vor.

Unabhängig von der jeweiligen Phase sehe ich in allen Mentoring Sessions, dass das Mitnotieren von Gesprächen z.B. auf Post-Ist hilfreich für die Teams ist. Gedanken zu ordnen ist in meinen Augen das Ziel jeder Mentoring Session. Die Notizen sollten idealerweise auf Post-Ist festgehalten werden, da man so mit den Gedanken spielen, sie neu anordnen und sich während des Gespräches auch immer wieder darauf beziehen kann. Dadurch sind im aktuellen Batch neue Zusammenhänge entstanden, z.B. zu neuen Zielgruppen, technischen Features oder Vermarktungsstrategien.

Ich persönlich habe die Einstellung, dass ich mich und meine Person in der Rolle als Mentor selbst ein wenig zurückzunehmen sollte. Nicht der Mentor entscheidet über den Projektvorgang, sondern die Teams selbst. Meiner Meinung sollte ein Mentor für Startups mehr ein Begleiter sein, als in der Rolle eines Beraters zu agieren. Hier gilt die Daumenregel: Ein Mentor wirkt so wenig wie möglich auf die Teams ein, aber so viel wie nötig. Die Startup Teams sollten weiterhin eigenständig entscheiden, was sie machen wollen und wie sie es machen – nur so bleiben sie authentisch und haben hoffentlich Freude beim Aufbau ihres Unternehmens. Ich freue mich schon darauf in ein paar Monaten oder Jahren vom Erfolg der Medien-Startups im Batch 6 des Media Labs lesen zu dürfen.

Du suchst auch nach Förderung und Mentoring für dein Medien-Startup, dann bewirb dich das nächste Batch des Media Startup Fellowship!

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