Abschlussarbeiten im Media Lab | 03.08.2022
Ein Leitfaden für die Filmwelt
Selbstständige Weiterbildung ist heutzutage im Bereich der Filmtechnik Gang und Gebe. Dies stellt vor allem angehende Filmemacher:innen vor ein großes Problem. Denn im Internet werden sie mit einem undurchsichtigen Informationsdschungel konfrontiert. Der Versuch einer Hilfestellung.
Die Videografie hat in den vergangenen Jahren einen enormen Wandel erlebt. Technik, die vor einiger Zeit noch fünfstellige Summen gekostet hat, findet sich heute bereits im mittleren Preissegment wieder. Ambitionierte Filmemacher:innen können dadurch mit geringen Mitteln eine Qualität erreichen, die vor wenigen Jahren noch teuren Film- oder Werbeproduktionen vorenthalten war. Der Social Media Boom hat außerdem unter anderem dazu beigetragen, dass immer mehr Firmen gute Inhalte für ihre eigenen Plattformen brauchen. Entsprechend groß ist mittlerweile die Nachfrage nach Werbefilmen, Imagefilmen oder Infoclips. Diese Produktionen haben oft ein geringes Budget, verlangen jedoch trotzdem überzeugende Qualität.
Als angehende:r Filmemacher:in ist das eine interessante Entwicklung. Denn die Kernaufgabe des Kameramanns oder der Oberbeleuchterin ist es, die visuellen Ideen der Regie in konkrete Bilder umzusetzen. Dies setzt eine Menge technisches Know-how voraus. Das kann je nach Position und Aufgabengebiet im Bereich der Kamera, des Lichts, des Tons, oder im Umgang mit speziellem Filmequipment liegen. Bei kleinerem Budget kann es auch oft eine Mischung aus mehreren Bereichen sein.
Der Kampf durch den Informationsdschungel
Zunächst einmal bietet das Internet dafür einen extrem großen Umfang an Wissen, Informationen, Berichten und Tests zu allen Bereichen der Videografie, der Technik und dem Equipment. Speziell im englischen Sprachraum gibt es eine Vielzahl an Quellen. Im deutschsprachigen Raum sieht es zwar etwas mauer aus, aber immer noch deutlich besser als zum Beispiel im Bereich der Printmedien.
Jedoch muss man sich auch erst mal in dem Dschungel an Informationen, Angeboten und Fragen zurechtfinden. Für unerfahrene Personen ist besonders das Überangebot an Informationen und Artikeln problematisch. Ohne Fachwissen kann man kaum einschätzen, ob bestimmte Artikel inhaltlich richtig sind und Sachverhalte tiefgehend genug erklärt werden. Denn das Wissen, um solche Schlussfolgerungen ziehen zu können, ist ja noch nicht vorhanden.
Die Folge: Zeitaufwendige Recherchen. Denn das Verknüpfen von vielen verschiedenen Quellen, deren Informationen teils auch noch gegensätzlich sind, ist mühsam. Leider neigen gerade Internetquellen dazu, Informationen oder Hintergründe zu bestimmten Themengebieten nur bedingt oder teilweise gar nicht zu beleuchten und einzuordnen. Das erschwert es den Endnutzer:innen, das Gelesene einem größeren Kontext zuzuordnen und so eine fundierte Wissensgrundlage zu bilden.
Ein einziger Leitfaden als die Lösung?
In meiner Bachelorarbeit habe ich genau dieses Problem betrachtet. Nach einer empirischen Umfrage zu den Themenfeldern der Videografie und Videotechnik begann ich, einen ausführlichen Leitfaden rund um das Themenfeld der Videografie zu konzeptionieren und umzusetzen. Die aus der Umfrage gefilterten Wissenslücken bilden dafür den strukturellen Rahmen. Der Leitfaden vermittelt also gerade Neueinsteiger:innen eine solide Wissensbasis, damit sie sich anschließend alleine im Informationsdschungel zurecht finden.
Klar ist auch dieser Leitfaden nicht über jeden Zweifel erhaben. Viele Aspekte beruhen auf mathematischen und physikalischen Gegebenheiten. Sie alle bis ins Detail zu behandeln, würde jeden Rahmen sprengen. Der Fokus liegt deshalb vielmehr darauf, komplexe Aspekte so verständlich wie möglich wiederzugeben, ohne dass darunter - wie so oft - die Richtigkeit leidet.
Neugierig? Leider ist Olivers Leitfaden nicht mehr online, bei Fragen kannst du ihn aber über seine Website erreichen. Hier entlang!
Oliver hat nun das Förderprogramm für Abschlussarbeiten durchlaufen. Mehr zum Programm gibt es hier!