04.06.2020

Ein Wissenschaftspodcast für Jugendliche

Mein Name ist Gabriele Knetsch, ich arbeite als Hörfunkjournalistin für den Bayerischen Rundfunk und für die ARD. Ich lebe in München und mache gerne längere Radiofeatures. Meine letzten großen Produktionen waren “Faked Science - Manipulation und Betrug in der Wissenschaft” und “Big Data - die Vermessung des Individuums”. Es macht mir Spaß, Themen mit wissenschaftlichem Hintergrund so aufzubereiten, dass sie auch für ein nichtwissenschaftliches Publikum interessant sind.

Im Rahmen des R&D-Fellowships möchte ich gerne gemeinsam mit engagierten Jugendlichen einen Podcast entwickeln, der auf die Fragen junger Menschen eingeht und dazu wissenschaftliche Informationen liefert. Für mich bedeutet das gemeinsame Programm des MediaLab Bayern und der Robert-Bosch-Stiftung die Möglichkeit, außerhalb der Alltagsroutine Neues auszuprobieren und unterstützt durch Profis mich der Umsetzung dieser Idee zu widmen.

Worum geht es?
Ich möchte diesen Podcast gerne gemeinsam mit jungen Menschen entwickeln. Die Idee ist, Fragen, die in der öffentliche Debatte oder in der Aktualität diskutiert werden, aber häufig nicht gründlich genug erklärt werden, mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu besprechen. Der Podcast soll einer konkreten Frage nachgehen, die sich Jugendliche stellen - und dabei in die Tiefe gehen. Gleichzeitig soll er locker im Ton sein. Ich möchte im Rahmen des R&D-Fellowships verschiedene kurze Prototypen für diesen Wissenschafts-Podcast entwickeln und sie einer jugendlichen Nutzer-Gruppe zur Testung vorlegen.

Challenges
Ein große Herausforderung ist es, die richtige Tonlage für die Zielgruppe zu finden. In die Tiefe zu gehen, ohne zu langweilen. Mit ihnen im Team zu arbeiten, ohne zu bevormunden. Ihre Themen zu finden, ohne meine eigenen durchzudrücken. Wer soll Host sein? Ein(e) Jugendliche(r)? Ein Erwachsener? Ein Tandem? Wie soll die Ansprache an das Zielpublikum sein? Aber auch: wie sprechen wir mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern? Ungeklärt ist bislang aber auch die Frage, über welche Kanäle der Podcast junge Menschen erreichen könnte. Wir werden es testen müssen - es wird ein Experiment sein. Das natürlich auch scheitern kann.

Marktlage
Es gibt bereits etliche Wissenschaftspodcasts, die allerdings nicht auf meine Zielgruppe zugeschnitten sind. Auch für Kinder gibt es Publikationen zu wissenschaftlichen Themen. Aber für Menschen ab 15 Jahren wird die Marktlage dünner. Es gilt herauszufinden, ob Jugendliche überhaupt Interesse an wissenschaftlichen Themen haben - und ob sie dafür eigene Podcasts nutzen würden. Erste Umfragen unter Nutzern dieser Altersgruppe zeigen: vielen sind Klimathemen ein großes Anliegen - dafür benötigen sie wissenschaftliche Informationen. Und: sie wollen nicht als Kinder behandelt werden, sondern als junge Bürger ernst genommen werden.

Newsletter

Alles, was ihr zu Startups und Medieninnovation wissen müsst, gibts regelmäßig in unserem Newsletter!

Abonnieren