Events | 21.08.2020

Summer School 2020: Ganz am Anfang steht die Herausforderung

Was entsteht, wenn man zehn Wissenschaftsjournalist:innen und sechs motivierte Medienpioniere zusammen in einen Design-Sprint steckt? Das können wir dir sagen: eine ganze Menge großartiger Ideen! Und das obwohl dabei die Köpfe nicht nur aufgrund der sommerlichen Hitze dampften. Gemeinsam mit unseren Coaches Andreas Fehr, Maximilian Lehnert und Georg Dahm haben unsere Summer School Teilnehmer:innen in nur fünf Tagen spannende Prototypen für die Zukunft des digitalen Journalismus entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

  1. In fünf Tagen zum Prototypen
  2. Friday is Pitch-Day!
    1. Laut & leise – Die Community für Introvertierte (im Journalismus)
    2. ScienceFlow – Die Wissenschaft hinter den News
    3. Science Sherlock – Dein Faktenchecker
  3. Fazit

Wie kann Journalismus für eine eng definierte Zielgruppe aussehen? Wie können komplexe Inhalte ansprechend dargestellt werden? Wie sehen neue Formate und innovatives Storytelling für Themen im Wissenschaftsjournalismus aus? Mit diesen Fragen setzten sich die Teilnehmer:innen unserer diesjährigen Online Summer School auseinander. In drei Teams widmeten sie sich in unserem virtuellen Zoom-, Slack- und Mural-Workspace fünf Tage lang den Themen Community Journalismus, Innovative Science Storytelling und User-Engagement.

In fünf Tagen zum Prototypen

Tag 1: Teambuilding

An Tag 1 standen mit Coach Max das Teambuilding und das gemeinsame Interpretieren der jeweiligen Team-Challenge im Vordergrund: sich im Team kennenlernen, verstehen, wie die anderen arbeiten und ein gemeinsames Verständnis für das “Problem” entwickeln, mit dem man sich für den Rest der Woche auseinandersetzen möchte. Dass auch das Scheitern und Umdenken in einem solchen Prozess stets dazu gehört, machte Georg Dahm - selbst Wissenschaftsjournalist und heutiger Geschäftsführer der Fail Better Media GmbH - in seinem spannenden Abendvortrag anhand eigener Erfahrungen und weiteren Beispielen aus der journalistischen Startup-Branche deutlich.

Tag 2: User Research

Ein erstes grobes Ideen-Konstrukt war am ersten Summer School Tag also gefunden. An Tag 2 sollten die Teams ein Augenmerk in einer ersten User Research auf ihre potenziellen Nutzer:innen legen. Wie sehen die Bedürfnisse bestimmter Nutzergruppen aus? Welche Probleme ergeben sich daraus für diese Personen? Wie nutzen sie Medien und journalistische Angebote aktuell? In mehreren qualitativen Nutzer-Interviews sollten möglichst viele aussagekräftige Antworten auf diese und weitere Fragen gefunden werden.

Tag 3: Define your Project

Was aber nun tun mit den vielen Bedürfnissen der Nutzer:innen und den unterschiedlichen Lösungsideen, die sich daraus ergeben? Worauf will man sich als Team spezialisieren? Welche Idee soll zu einem ersten Prototypen weiterentwickelt werden? An Tag 3 ging es in die heiße Phase. Unterstützt von Kreativitätstechniken und Feedback seitens unserer drei Coaches nahmen die Projekte langsam Profil an.

Tag 4: Prototyping

Und ENDLICH ging es am Donnerstag gemeinsam mit intensivem Coaching durch Andreas und das Media Lab Team ab ins Prototyping! Aktiv zu erleben, wie viel man hier auch mit wenigen Mitteln und ohne große Coding-Kenntnisse bereits erreichen kann, gehörte rückblickend zu den Highlights vieler Summer Schoolianer. Und dann? Testen ... Feedback von Usern einholen … anpassen ... wieder testen … bis …

Tag 5: Pitch-Day

… der erste Pitch anstand!
Der stand ganz im Fokus des fünften Tages und dem Grande Finale unserer Online Summer School Premiere. Und damit die auch ein wenig feierlich war, hatten wir dafür neben unserem Coaching-Team auch eine kleine Fachjury bestehend aus Lina (CEO des Media Lab Bayern), Pia (Program Managerin des Media Lab Bayern) und Kiki (Gründerin des Startups flint.gg) organisiert. Und wow, was sollen wir sagen … zu sehen, was da in den vergangenen fünf Tagen entstanden war, war einfach großartig!

Friday is Pitch-Day!

Die Ideen und ersten Prototypen unserer drei Teams wollen wir euch daher natürlich nicht vorenthalten. Trommelwirbel für …

Laut & leise – Die Community für Introvertierte (im Journalismus)

Viele Menschen fühlen sich in unserer Gesellschaft nicht richtig wahrgenommen, denn nur die Lauten unter uns setzen sich am Ende durch. Mithilfe von Podcasts, Coachings, Onlinekursen und der Community will die Plattform „Laut & Leise“ introvertierten Journalist:innen mehr Selbstvertrauen schenken. Sich gegenseitig unterstützen und beidseitig voneinander lernen, damit laut und leise gleich gut gehört werden, war das Ziel unseres ersten Teams, das mit der Challenge “Community Journalismus” in die Woche gestartet war. Und hej, ein Hund als Team-Mitglied, das war sogar für uns eine Premiere!

ScienceFlow – Die Wissenschaft hinter den News

Wissenschaft ist für viele Medienkonsumenten eigentlich ein spannendes Themenfeld, aber die Informationsflut ist oftmals überwältigend und abschreckend. Wie können Nutzer:innen sich schnell und direkt einen Überblick über wissenschaftliche Themen aneignen? Mit der App ScienceFlow lassen sich komplexe wissenschaftliche Themen von zunächst einfachen hin zu immer detaillierteren und spezifischeren Informationen durchdringen. Der Prototyp unseres zweiten Teams zur Ursprungschallenge “Innovative Science Storytelling” liefert sowohl automatisierte Frage-Antwort-Möglichkeiten, will aber auch die Möglichkeit bieten, individuelle Fragen an Experten zu stellen. Und natürlich wichtig: Die Informationen werden dabei ausschließlich aus seriösen Quellen gefiltert.

Science Sherlock – Dein Faktenchecker

Die Seriosität der Medien ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Verschwörungstheorien und Fake News machen es dem Journalismus oftmals schwer, sich glaubwürdig zu behaupten. Aber was wenn Journalist*innen schneller herausfinden könnten, ob eine Quelle seriös ist? Und ließe sich durch mehr Vertrauen seitens der Nutzer:innen nicht auch wieder mehr User-Engagement generieren? Diesen wichtigen Fragestellungen hatte sich das dritte Team unserer Design Sprint Woche angenommen. Der Science Sherlock soll helfen! Denn er kann Transparenz, Glaubwürdigkeit und Verständlichkeit einer Quelle sicherstellen, indem er KI-basiert die dafür wichtigen Informationen über Autor:innen, das Impressum und Verlinkungen der entsprechenden Seite anzeigt.

Fazit

Puh, eine im wahrsten Sinne des Wortes heiße Woche liegt hinter uns. Wie meinte unsere Teilnehmerin Veronique so schön in ihrem Twitter-Post: “Mein Gehirn ist Toast, aber ich habe sehr, sehr viel gelernt!”

Und auch sonst werden wir von dem positiven und motivierenden Feedback unserer wunderbaren One-Week-Fellows immer noch ein wenig rot … oder wollt ihr das nächste Mal im Vorfeld einfach doch nur mehr Popcorn und Studentenfutter geschickt bekommen? ;)

Obendrein konnten wir natürlich auch wieder einige Learnings mitnehmen, was wir beim nächsten Mal vielleicht noch ein wenig besser machen können - sei es endlich einmal wieder in Real Life oder in unserem langsam auch schon etwas heimelig werdenden Online-Lab. Denn so eine Media Lab Summer School ist am Ende eben doch zum Teil immer auch ihre eigene kleine Neverending User Journey.

Danke allen teilnehmenden Medien-Enthusiasten für eine großartige Woche!

Ein Artikel von

Ramona Meier

Ramona Meier studierte im Bachelor Ressortjournalismus an der Hochschule Ansbach. Von Mai bis September 2020 arbeitete sie im Media Lab Ansbach als Werkstudentin und unterstützte dort das Marketing und Eventmanagement.

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