Lab News | 19.10.2021

Hört die Signale - wie sich Medientrends ankündigen

Foto: vichie81/Adobe Stock

Ein echter Innovator bzw. eine echte Innovatorin beschäftigt sich mit einem Trend bevor es ein Trend ist. Denn ein „Trend“ zu werden, das muss sich ein neues Produkt oder eine technologische Entwicklung erst einmal verdienen. Das passiert entweder, weil es ein spürbares Wachstum in der Verbreitung und der Nutzung des Produktes gibt, oder weil interessierte Player davon profitieren, etwas immer und immer wieder als „Trend“ zu vermarkten. In beiden Fällen springt man eigentlich nur noch auf einen Zug auf, der mit hoher Geschwindigkeit auf den Gleisen der Innovation unterwegs ist.

Wer Entwicklungen früher erahnen will, egal ob technologischer oder sozialer Art, im Medienbereich und anderswo, sollte auf die Vorboten von Trends achten. Die renommierte Zukunftsforscherin Amy Webb bezeichnet das als „Weak Signals“. Was sie damit meint: Da man die Zukunft nicht vorhersagen könne, müsse man schwache Hinweisen auf mögliche zukünftige Entwicklungen in der Gegenwart beobachten, um dann Schlüsse ziehen zu können.

Im Media Lab haben wir direkten Zugang zu einer ganzen Menge von diesen Signalen. Zum einen sind da die Startups und Bewerber:innen, die mit innovativen Ideen zu uns kommen. Zum anderen sind es engagierte und digitale Medienmacher:innen, mit denen wir regelmäßig in Kontakt stehen. Und im Media Lab Ansbach sehen wir an den Abschlussarbeiten der Studierenden, welche Themen den Nachwuchs beschäftigen.

Wo Gründende Potential sehen

Wir glauben, dass uns dieses Wissen hilft, Entwicklungen in einem sehr frühen Stadium zu erkennen und bestehende Trends besser einschätzen zu können: Was ist da wirklich dran? Und wird ein Einstieg in ein Thema noch als relevant eingeschätzt - oder ist es schon zu spät? Über viele Bewerbungsrunden in den späten 10er Jahren haben wir zum Beispiel nur sehr wenige Startups gesehen, die sich mit Social Media beschäftigen wollten - zu abgegrast erschien das Feld, zu groß die Macht von Facebook. Inzwischen sinkt der Stern von Zuckerbergs Unternehmen - und mehr und mehr Innovator:innen, die sich mit Social Media beschäftigen, zeigen uns, dass das Feld wieder spannender und offener für neue Ideen wird.

Ähnlich auch beim Thema Werbung: Nachdem Ad Tech zum Start des Media Lab immer wieder ein Thema war, ist die Entwicklung in Richtung Community Journalism und Reader Revenue auch bei uns und unseren Bewerbungen spürbar: Mehr und Mehr Tools und Ideen zum Thema kommen bei uns an, etwa Digisale, die mit ihrer Lösung Verlage beim Abomanagement unterstützen.

Hinweise auf die Zukunft

Für die MEDIENTAGE München 2021 haben wir beschlossen, diese Erkenntnisse in ein neues Format zu gießen. Mit den Media Lab Executive Summaries haben wir aktuelle Signale aus dem Media Lab so zusammengefasst, dass man auf einen Blick wichtige Hinweise sehen, erkennen und fürs eigene Unternehmen bedenken kann - zu den Themen Audio, TV und Streaming, Perspektivenvielfalt, Journalismus und Nachhaltigkeit. Darin geben wir Hinweise darauf, dass junge Familien als Zielgruppe für Audioinhalte wichtiger werden, dass sich echte Zentrierung auf Nutzer:innen bei der Themenauswahl lohnt und dass einige der erfolgreichsten Medienhäuser schon jetzt stärker in Klimaberichterstattung investieren.

Die Summaries sind keine ausführlichen Trendanalysen oder Handlungsempfehlungen - aber sie können Inspiration sein, sich mit dem einen oder anderen Thema näher zu beschäftigen. Da könnte noch was kommen. Und wenn ihr das Gefühl habt, einen Sparringspartner oder weitere Informationen zu einem Thema zu brauchen: Sprecht uns an! Wir stellen gerne einen Kontakt zu unseren Gründerinnen und Gründern her, oder helfen euch dabei, ein Thema für eure Situation weiter zu ergründen.

Die Media Lab Executive Summaries werden zum Start der MEDIENTAGE München 2021 am 25. Oktober veröffentlicht. Wenn du Interesse an einer digitalen Version hast, kannst du dich (auch ohne MEDIENTAGE-Ticket) hier bereits für den Versand registrieren.

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