Media Trends | 28.07.2022

Kollektive Stärke - Medienhäuser profitieren durch Zusammenschluss

Foto: Flash concept / Adobe Stock

Sich auf einer Plattform mit anderen Medien zusammenzuschließen kann ein wichtiger Baustein in einer Digitalisierungsstrategie sein. Aktuell arbeiten mittelständische Verlage daran, wie sie sich in Zukunft aufstellen möchten. Neben einem schicken Design ist vor allem die gegenseitige Unterstützung ein tragender Punkt. Man kann voneinander profitieren und so eine neue Lesergruppe generieren.

Junge Nutzer:innen neigen immer mehr zu mobilen Anwendungen (zum Artikel). Man möchte die Social Media Experience. Auch das ansprechende Design ist unverzichtbar. Lange Newsletter sind für die schnelllebige Generation nicht mehr interessant. Informationen sollen kurz und knackig verpackt und unkompliziert mobil abgerufen werden.

Einmal unkompliziert zum Mitnehmen, bitte

Das Ausspielen auf Smartphones wird immer wichtiger. Dazu gehört auch, dass man keine langen Texte aufrufen oder erst über uninteressante Artikel scrollen muss, bis man zum Inhalt der Wahl gelangt. Die Generation Z lebt uns dieses Modell vor. Nachrichten und Themen werden über Social Kanäle konsumiert. Smart, durchdacht und durchdesigned - so sieht die Ideale Informationsquelle heutzutage aus. Gerade kleine Verlage, Outlets oder Solo-Creators stehen diesem Problem gegenüber. Sie können nicht die gewünschte Aufmerksamkeit erregen. Die technische Komponente ist dabei tragend. Eine eigene App zu kreieren ist zu kostenintensiv und komplex. Neben einer grundlegenden Vision fehlt es oft an einer Digitalisierungsstrategie oder dem geschulten Personal. Vorneweg aber fehlt es vor allem an einem: Zeit. Zeit, sich diesen technischen und strategischen Aufgaben zu widmen, während man parallel an relevanten Inhalten arbeitet.

Zusammenkunft und Zusammenarbeit

Um dem Zusammenspiel von Konsum und Produktion gerecht zu werden, muss man eine gemeinsame Basis schaffen. Nutzer:innen möchten nicht 50 unterschiedliche Themen Apps auf ihren Mobilgeräten. Ideal wäre eine Informationsplattform, die kumuliert alle Interessenbereiche vereint und die man nach den individuellen Wünschen gestalten kann. Dies macht besonders Sinn, wenn Themen oder Produkte im lokalen Bereich eher nischig sind, international aber eine große Gemeinschaft ansprechen.

Content Creators, Journalist:innen, Expert:innen oder Autor:innen wiederum könnten jedes Ausspielungsformat generieren. So werden die User:innen abgeholt. Eine knappe und kurzweilige Informationsweitergabe im Stil von Social Media wäre sichergestellt und macht das eigene Medienhaus attraktiv für die jüngere Generation.

Gemeinsam sind wir stark

Mit einer gemeinsamen Plattform könnte man auch eine weitere Lücke schließen. Weltweit arbeiten zahlreiche Journalist:innen, Autor:innen oder Expert:innen an ihren eigenen Produkten. Sie sind auf eine Nische spezialisiert und kommen deshalb wenig im Redaktionsalltag vor. Verlage möchten pro Ausgabe entscheiden und sich nicht langfristig binden. Zudem haben sie mehr Sichtbarkeit als Solopreneure. Daher ist es wichtig, Synergien zu schaffen. Das Wissen der Kreativen kann gebündelt Verlagen zur Verfügung gestellt werden. Verlage und Redaktionen wiederum können stetig aus einem großen Potpourri an Themen auswählen.

Auch Anatol Munz vom Startup Justt verfolgt diesen Gedanken. Zusammen mit seinen Co-Founders hat er eine entsprechende App ins Leben gerufen. Die Plattform vereint Creators auf der einen sowie Nutzer:innen auf der anderen Seite. Das garantiert eine umfassende Themenauswahl. User:innen können bequem mit Hilfe von Bookmarks oder Filtern ihre Interessenfelder abstecken. Das moderne, digitale Design ist ansprechend für die Endkonsument:innen, die hauptsächlich über ihr Mobilgerät Informationen abfragen. Bei Justt setzt man zum Beispiel auf Karten, die einfach und beliebig einsetzbar sind.

So sieht das Kartenformat bei Justt aus

Ein Herz für Nischen

Kreative haben die Freiheit, Inhalte so zu veröffentlichen, wie sie es vorgesehen haben. Ob chronologisch, interessen- oder trendbasiert - die Entscheidung liegt bei den Produzent:innen. Man ist nicht auf das Wohlwollen des Verlags oder der Redaktion angewiesen. “Wir haben eine App gebaut, die Text, Bild, Bewegtbild und auch bald Audio in jeder Kombination ausspielen kann. Verlage, Online-Publikationen oder einzelne Creators können ihre Inhalte vollautomatisiert veröffentlichen. Sie haben auf diese Weise sofort einen mobilen Ausspielweg und erreichen, vor allem für Nischen-Themen, mehr Sichtbarkeit. Nutzer:innen wiederum können sich über eine App über die Themen ihrer Wahl informieren, komfortabel und mit einem Klick. So wird das Handy nicht mit 100 verschiedenen Apps zu 100 verschiedenen Themen geflutet.", erklärt Anatol Munz die Vorteile einer gemeinsamen Plattform.

Cents gegen Qualität

Neben dem ansprechenden Design spielen natürlich auch Inhalte eine große Rolle. Medien haben eine Verantwortung. Seriöse Partnerschaften sind daher bei einer Kollaboration wichtig. Der Journalist Anatol Munz kennt die Standards und möchte deshalb verifizierte Inhalte in der App verankern. "Faktentreue, ausgiebige Recherche und sinnvolle Argumentationsketten sind wesentliche Bestandteile eines guten Artikels - und Qualitäten, die Nutzer:innen auch langfristig an ein digitales Outlet binden.”

Dabei müssen Creators keine Sorge haben, auf den Kosten sitzen zu bleiben. “Die Zahlungsbereitschaft im Internet steigt. Die Frage ist immer nur, wofür? Eine Paywall ist nicht automatisch ein Grund, schlagartig die Flucht zu ergreifen. Für einen Kanal mit Substanz oder ein Thema, das den Nutzer wirklich interessiert, wird gerne gezahlt. Netflix oder Substack sind beste Beispiele dafür.”, betont der Journalist Anatol Munz. So können Verlage als auch Kreative gleichermaßen sichergehen, dass die investierte Qualitätsarbeit sich, im wahrsten Sinne des Wortes, auch bezahlt macht.

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