Abschlussarbeiten im Media Lab | 18.06.2023
Mehr Wert durch Mehrwert: Pressemonitoring nachhaltig gedacht
Eine Medien- und Pressedatenbank aufbauen – hört sich erst mal wenig innovativ an! Doch was ändert sich, wenn der Prozess userzentriert abläuft und die Nutzenden stets im Mittelpunkt der Entwicklung stehen? Wie wirkt sich das auf den Mehrwert für die User aus?
Ein halbes Jahr habe ich mich gemeinsam mit der Kommunikationsabteilung eines landtechnischen Unternehmens in die Tiefen des Pressemonitorings eingearbeitet. Das Ergebnis: Ein Konzept für eine Medien- und Pressedatenbank, die Mitarbeitenden als Infoquelle bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen soll.
Presse-was? Pressemonitoring!
Jetzt habe ich schon ein paar Mal mit dem Wort Monitoring herumgeworfen: Starten wir mit den Basics. Was macht Pressemonitoring überhaupt?
Wie es das Wort schon sagt, wird beim Pressemonitoring die Presse beobachtet. Man kann den Prozess daher auch Medienbeobachtung nennen. Dabei ist Pressemonitoring aber weitaus mehr als nur Zeitungsartikel auszuschneiden. Indem Unternehmen die Presse beobachten, können sie gezielt Themen verfolgen und diese für sich nutzen. Außerdem dient es der Evaluation und der Erfolgskontrolle von Public Relations (PR) Maßnahmen.
Auslage unternehmensrelevanter Magazine (Foto: Carolin Schwarze)
Das bedeutet im Klartext: Ein Unternehmen wirft regelmäßig einen Blick in die Presse (das können Tageszeitungen sein, Fachmagazine oder auch Online Medien) und schaut, wo und wie sie als Marke auftauchen und welche Themen spannend für sie sein könnten. So behält das Unternehmen einen guten Überblick und kann schnell auf positive sowie kritische News reagieren. Zusätzlich kann die Reichweite eigeninitiierter Texte, beispielsweise durch Pressemitteilungen evaluiert werden.
Auf Basis eines umfangreichen Pressemonitorings erstellen viele Unternehmen einen Pressespiegel (oder langfristig eine Pressedatenbank), welcher den unternehmenseigenen sowie branchenweiten Content aus der Presse archiviert. Mitarbeitende können diese Artikel dann als Informationsquelle oder Rechercheoption nutzen - tun dies aber nur, wenn die Datenbank auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Wie sollte also eine solche Pressedatenbank aussehen, damit sie von den Usern genutzt wird und schlussendlich wirklich einen Mehrwert bietet?
Keyword Userzentriert
Ziel der Userzentrierung ist es, den Nutzenden in den zentralen Mittelpunkt des Entwicklungsprozesses zu stellen. Der Erfolg eines Produktes, einer Dienstleistung oder in diesem Fall einer Datenbank hängt nämlich maßgeblich davon ab, dass die Zielgruppe diese akzeptiert. Denn nur wenn ein Produkt auf die Bedürfnisse und Wünsche der User ausgelegt ist und sich das Produkt intuitiv bedienen lässt, entsteht eine positive Wahrnehmung und die Bereitschaft, es auch in Zukunft zu nutzen.
Das Produkt kann in der Theorie noch so cool sein – wenn es die Bedürfnisse aus Usersicht nicht erkennt, bietet es keinen wirklichen Mehrwert. Es lohnt sich daher, die Nutzenden in den Prozess einzubinden und regelmäßige Usertestings durchzuführen.
It‘s all about interviews
Um die potentielle Zielgruppe direkt in den Entwicklungsprozess zu integrieren, habe ich Mitarbeitende aus unterschiedlichen Abteilungen meines Unternehmens gefragt: In welchen Bereichen besteht der Bedarf für eine Medien- und Pressedatenbank und wie würden Sie diese nutzen. Mir war es dabei wichtig, nicht nur Wert auf die Usability (Nutzbarkeit) zu legen, sondern auch ganz besonders die jeweilige mögliche User Experience (Nutzungserlebnis) zu berücksichtigen.
Anhand der Mitarbeitendenbefragungen habe ich einen konkreten Anforderungskatalog erstellt, der die Wünsche der befragten Teilnehmenden festhält. Diese konnten anschließend in der Konzept-Phase berücksichtigt werden. Das Ziel: Mitarbeitenden mit einer maßgeschneiderten Mediendatenbank den Mehrwert bieten, den sie sich wünschen. Denn Pressemonitoring ist nicht gleich Pressemonitoring. Für eine nachhaltige Plattform lohnt sich ein userzentrierter Entwicklungsprozess. So wird die Medienbeobachtung durch Mehrwert mehr Wert.
Carolin hat nun das Förderprogramm für Abschlussarbeiten durchlaufen. Du hast auch ein spannendes Thema? Melde dich bei uns!